Die Wissenschaft unserer inneren Zeit nennt sich Chronobiologie. Innere Taktgeber, beheimatet in verschiedenen Zentren im Gehirn, entscheiden darüber, wann was am einfachsten geht – oder eben auch nicht. Stundenlang vor einem leeren Blatt sitzen oder vor dem Rechner, ohne dass eine Idee kommt? Vielleicht ist das ja gar keine Schreibblockade. Vielleicht hast du den falschen Moment erwischt, und es wäre viel günstiger, erst joggen zu gehen und dich später hinzusetzen, um auf die zündende Idee zu warten?
Wann sind wir nun am kreativsten? Es gibt für kreatives Arbeiten zwei gute Zeiten. Die eine liegt am Vormittag, etwa zwischen 10 und 12 Uhr. Während dieser Zeit sind wir wach und konzentriert und können fokussiert arbeiten. Gut, wenn es neben der Kreativität auch etwas Ordnung braucht. Wer hier sein Meeting abhält, um einen Claim zu finden oder ein Konzept zu erstellen, hat gute Chancen auf Erfolg. Wenn du aber richtig verrückte Ideen brauchst, eine Inspiration, solltest du eine andere Stunde wählen. Und zwar die Zeit zwischen 23 und 24 Uhr. Ja, du hast richtig gehört. Das ist die Zeit, in der die besten Ideen auftauchen, scheinbar aus dem Nichts. Blöd, wenn du dann schon im Bett liegst. Denn dann ist in der Regel Tiefschlaf angesagt. Die zweite Variante für diese Uhrzeit. Weil du auch Tiefschlaf brauchst, solltest du also nicht jeder Nacht um 23 Uhr noch einen Schlenker zum Schreibtisch einlegen. Wenn du aber in Sachen Kreativität auf dem Schlauch stehst, teste einfach mal, was passiert, wenn du dich nach einem entspannten Abend noch eine Stunde zum Denken hinsetzt. Umso besser wirst du in der folgenden Nacht schlafen!
Zu diesem Thema habe ich einen ganzen Vortrag. Denn es gibt noch viel mehr Rhythmen, die klar biologisch vorgegeben sind. Die beste Zeit zum Essen, für Sport, zum Lernen – und zwar abhängig davon, ob du komplexe Zusammenhänge oder Listen lernen musst. Melde dich, wenn du neugierig bist