Der Verstand würde antworten: Weil es plausibel ist. Das ist auch der Grund, warum wir immer wieder durch Argumente zu überzeugen. Aber mal ganz ehrlich: Wenn zwei Leute zu einem Thema, in dem du dich nicht auskennst, gegensätzliche Positionen einnehmen, und einem dieser Menschen vertraust du, du kennst ihn lange, der andere ist dir fremd – wem glaubst du eher?
Vertrauen ist die Basis für Überzeugung. Wir glauben nämlich viel leichter einem Menschen, dem wir vertrauen, auch wenn seine Argumente schwach sind, als einem, der zwar logisch argumentiert, den wir aber nicht kennen, oder, noch schlimmer, gegen den wir Vorurteile hegen.
Deshalb steht, wenn wir überzeugen möchten, das Vertrauen immer vor den Argumenten – die Beziehung vor dem Inhalt.
Was das konkret bedeutet? Lasst uns immer wieder darauf achten, dass es uns gut miteinander geht. Dabei geht es um viel mehr als um Wohlgefühl – es geht eben auch das Teilen gemeinsamer Auffassungen. Hast du etwas Wichtiges zu sagen, kümmere dich um die Menschen, die es erfahren sollen, baue eine Beziehung zu ihnen auf – anstatt von ihnen zu erwarten, dass sie alleine aufgrund deiner Argumente schlucken, so plausibel diese auch sein mögen. Glauben setzt Vertrauen voraus. Vertrauen erfordert eine Beziehung.