Ist Glück ein Gefühl? Oder ein Zustand? Das Erreichen von Glück motiviert fast jeden, und Menschen tun vieles und lassen vieles, um glücklich zu sein. Warum bloß klappt das dann so selten?
Mit dem Glück ist es wie mit der Liebe. Man weiß erst, wie es sich anfühlt, wenn es soweit ist. Das könnte man als großes Fazit zum Glück sagen.
Überhaupt gleicht das Glück der Liebe in vielem. Man kann es nicht machen und nicht erzwingen. Sondern eher im Gegenteil: Möchte man es erzwingen, klappt es mit dem Glück nicht. Es zeigt sich nicht einmal aus der Ferne, nur bei anderen, die man dann beneiden oder hassen kann. Warum geht es denen so gut, und ich bin immer noch nicht glücklich?
Das passiert vor allem denen, die Glück an Bedingungen knüpfen: Wenn ich endlich eine Beziehung haben, dann… Wenn aus diesem schrecklichen Job raus bin, dann… Wenn ich endlich in Urlaub bin, dann… Wenn ich in Rente bin… Wenn ich ein Kind habe, dann… Wenn mich meine Eltern endlich wertschätzen, dann… Wenn ich endlich genug Geld habe, um mir ein bisschen was zu leisten, wenn ich reich bin, wenn ich hier weg bin, wenn ich schlank bin, und so weiter.
Nichts verhindert Glück so zuverlässig wie diese Haltung. Nicht selten engagieren Menschen Unmengen von Lebenszeit in Ziele, die glücklich machen sollen – es aber nicht tun, allerhöchstens ganz kurzfristig. Dann ist das schale Gefühl oder die Leere oder die Trauer von vorher wieder da und es braucht noch mehr oder etwas anderes. Klar ist also: Wer Glück im Außen sucht, fährt direkt an die Wand und verschwendet sein Leben. Reisen wir in Länder, in denen die Menschen viel weniger haben, erleben wir ja ganz häufig, dass sie viel glücklicher wirken als wir. Die Alten haben das ganze Gesicht voller Lachfalten anstatt voller Sorgenfalten oder Botox, die Menschen strahlen aus allen Poren, singen, bewegen sich anmutig oder albern, sind pure Lebensfreude. Wie machen die das? Muss man arm sein, um glücklich sein zu können?
Auch das ist es nicht. Man muss sein, ganz einfach. Hier sein, jetzt sein, anstatt zu überlegen, was man alles haben will, damit das Leben endlich in Ordnung ist. Außerdem muss man ein paar Dinge lassen und ein paar andere Dinge tun.
Glück vertreibt man zum Beispiel, indem man klagt und lästert, über andere herzieht und jammert. Auch eigene und fremde Schwächen suchen verstört das Glück und lässt es woandershin ziehen. Perfektionismus ist dem Glück abträglich, weil man selbst und andere kaum etwas recht machen können. Und krankhafter Ehrgeiz macht Glück ebenfalls unmöglich – höchstens kurzfristige Erfolgserlebnisse, die wir eine Droge gleich nach noch mehr verlangen.
Glück ist ein freies Gefühl, es kann laut oder leise sein, es hat mit einer Haltung zu tun, die man lernen kann: Immer wieder in der Gegenwart sein und achtsam mit dem in Kontakt gehen was da ist – einschließlich der eigenen Person, ganz ohne zu bewerten. Das, was da ist, mit Dankbarkeit betrachten. Ich habe ein viel klapprigeres kleineres Auto als mein Nachbar, und ich bin dankbar, dass ich ein Auto habe, das mich von A nach B bringt. Habe ich kein Auto, bin ich dankbar, dass mich der Bus oder der Nachbar von A nach B bringt oder mein Fahrrad. Ziele finden, die wirklich sinnvoll sind. Vielleicht bringen sie auch viel Geld, weil ich das, was ich tue, mit Leidenschaft tue und vielleicht besonders gut machen. Aber sie müssen nicht, und ich brauche es auch nicht. Eher bringen sie viel Arbeit, weil ich das, was ich tue, ja mit Leidenschaft tue. Glück ist etwas Aktives, es liegt nicht im Liegestuhl auf der AIDA oder im Garten. Es feiert vielleicht mit Freunden im Garten, jenen, die wirklich wichtig sind, und nicht jenen, die man kennen sollte, weil sie was Besonderes sind und was zu sagen haben.
Glück empfinde ich auch, wenn ich gut mit mir selbst umgehe. Dazu gehört, dem Körper und der Seele die Nahrung zu geben, die sie brauchen: Gutes Essen, ausreichend Nährstoffe, alles, was er braucht, um das herzustellen, was ihn gut funktionieren lässt. Die Seele braucht Zuwendung, Ruhe, neues Lernen, Verbindung zu anderen Menschen und Sinn. Die zweite Frage, die zum Glück führt, ist diese:
Was für ein Mensch möchte ich sein? Und dann kann ich versuchen, immer mehr dieser Mensch zu sein. Der Weg ist das Ziel.
Außerdem: Wie will ich mit anderen umgehen? Und es dann tun.
Und dann: In was für einer Welt will ich leben, und dabei mithelfen, diese Welt zu bewahren oder zu schaffen, so gut ich es kann.
Glück ist eigentlich etwas ganz Einfaches. Zeit, es wieder zu lernen! Dabei kann dir mein Selbstcoaching-Programm „Be happy“ gut helfen!