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„Das mag ich nicht“ – Erste Hilfe für Eltern, deren Kinder alles Mögliche nicht mögen

Knirps, 5 Jahre als, ist zu Besuch. Mit ihm die ersten Stunden die Mama. Der Kleine wird zweimal übernachten, soll sich also wohl fühlen. Vorab habe ich schon viele Instruktionen bekommen: Er braucht eine Gutenacht-Geschichte, sonst schläft er nicht ein. Aber auch so schläft er manchmal nicht ein, dann muss man sich intensiv um ihn kümmern. Er isst auch kein Gemüse, leider, ja, es ist hart, aber was soll man nicht machen. Nur Tomatensoße, das geht. Er mag es nicht, und man kriegt es auch nicht in ihn rein. Da er eine Weizen-Allergie hat, reduziert sich die Auswahl möglicher Gerichte sehr. Dinkelspaghetti mit Bolognese? Rührei? Ja, das müsste gehen. Jedes Kind mag das, und ich kann Spinat und Erbsen dazu tun. Das ein oder andere essen meine Kinder nämlich.

Die Kinder spielen, ich stehe mit der Mama des Knirps in der Küche. Fröhlich rasple ich Karotten und Sellerie ganz fein. In der Bolognese-Soße kann man das Gemüse so wunderbar verstecken! Meine Kinder, die angeblich keinen Sellerie vertragen, schlecken die Bolognese-Soße schon aus dem Topf. „Nein, keinen Sellerie!“ schreit da die Mama des Knirps. „Er mag doch kein Gemüse.“ Aufgeschreckt kommen alle Kinder in die Küche gerannt. „Iiih, Sellerie!“ ruft mein Großer. Und schaut verächtlich auf die sonstigen Zutaten der Lieblingssoße. Ich weiß – ab heute werden meine Kinder daran herummäkeln. Ich stelle die Raspel resigniert in den Kühlschrank und kippe Zwiebeln und Fleisch in die Pfanne. Nebendran brutzeln die Eier. Noch ein bisschen Schnittlauch hinein, fertig. Die Mama des Kleinen hält neben mir die Luft an. „Er isst doch nichts Grünes! Was soll er denn jetzt essen?“

In den folgenden Tagen stellt sich heraus: Stimmt nicht ganz. Haribo-Frösche gehen ohne Probleme, und auch der Schnittlauch scheint an Tag 3 erträglich, nachdem es nicht zu viel Auswahl an Lieblingsgerichten gibt. Sogar Broccoli hat er gegessen, und Karottenschnitze mit einem Dipp. Mein Geheimnis? Ich habe einfach die Wahlmöglichkeiten im Vorfeld verringert und beim Essen erhöht.

Kurz zusammengefasst, wie du Kindern, die beim Essen zu wählerisch sind, das Leben einfacher machen kannst:

  • Frag nie deine Kinder, was du kochen sollst – außer, es ist ihr Geburtstag!
  • Wenn du etwas zubereitest, das sie tendenziell nicht mögen, biete ihnen Auswahl an. Im Fall von Knirps heißt das: Zum Dipp gibt es Karottenschnitze, Paprika und Kohlrabi. Er darf sich dann für das kleinere Übel entscheiden.
  • Essen deine Kinder zu einer Mahlzeit nichts, weil sie steif und fest behaupten, dieses Essen nicht herunter zu kriegen oder wirklich überhaupt keinen Hunger zu haben, gib ihnen keine Zwischenmahlzeiten, die nicht absolut gesund wären. Also: Kein Nutella- oder Butterbrot, keine Kekse, sondern entweder die Reste vom Mittagessen, oder frisches Obst. Wer dann noch Hunger hat, wartet bist zur nächsten Mahlzeit.
  • Was Kinder überhaupt nicht mögen (und das dürfen zwei bis drei Gemüsesorten sein), sollen sie regelmäßig probieren. Der Geschmack verändert sich mit der Zeit, wird differenzierter, und es kann gut sein, dass sie mit Erstaunen merken, dass etwas, das sie bisher abgelehnt haben, plötzlich doch ganz lecker ist.
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