Jeder kennt das: Da ist ein Paar getrennt, vielleicht schon viele Jahre. Und ständig gibt es Auseinandersetzungen – Streitigkeiten, Vorwürfe, das Streuen von Gerüchten. Noch schlimmer kann es werden, wenn gemeinsame Kinder da sind. Dann gibt es häufig Streit über alles: Um wieviel Uhr gehen die Kinder von einem zum anderen, dürfen sie zum Schüleraustausch oder nicht, es geht um Kleinigkeiten und um Geld, manchmal bis an die Grenzen der Existenz. Es wird immer wieder neuer Streit vom Zaun gebrochen, es gibt immer wieder neue Vorwürfe, oder ist wird völlig blockiert. Ständig entfachen neue Brandherde, und das sogar dann, wenn einer der Partner schon genug vom Streiten hat und deswegen immer mal wieder nachgibt. Es scheint nie zu reichen. Einen Anlass findet man immer.
Worum geht es dabei eigentlich? Fragst du nach, bekommst du vielleicht so etwas zu hören: „Es geht um die Kinder.“ Oder: „Es geht ums Prinzip.“ Oder auch: „Er hat eh schon mehr als ich – das lasse ich mir nicht mehr gefallen.“
Jeder dieser Gründe ist an der Oberfläche nachvollziehbar. Aber man ganz im Ernst: Ist die Frage, ob ein Kind auf die eine oder die andere Realschule geht, wirklich so bedeutsam, dass es sich dafür lohnt, viele Jahre Seelenfrieden zu opfern, ganz zu schweigen von Nerven und Geld, das Anwälte und Gerichte verdienen?
Unbewusst spielt eine ganz andere, viel tiefere Motivation eine Rolle: Solange er Streit mit der Ex hat, haben die beiden noch eine Beziehung. Keine freudvolle vielleicht, aber immerhin eine Beziehung. Kein großer Unterschied zu der Zeit, als beide noch zusammen waren und schon gestritten haben. Es ist eine Fortsetzung der Beziehung, wenn einer oder beide nicht bereit sind loszulassen.
Was kannst du tun, wenn du in der Situation bist, aber eigentlich mit dem Streiten aufhören möchtest? Und der Ex lässt nicht locker?
Das einzige, was wirklich hilft, ist dich nicht verletzen zu lassen. Das, was passiert, nicht persönlich zu nehmen, nicht enttäuscht oder traurig zu sein, nicht zu wollen, dass der andere etwas einsieht, dich nicht einschüchtern zu lassen, keine Angst zu haben, nicht wütend oder neidisch zu sein. Gleichzeitig angemessen auf Angriffe zu reagieren und sie abzuwehren. Aber ganz unemotional. Denn dann verliert der andere den Angriffspunkt. Und lässt nach einigen weiteren Versuchen, dich in die Beziehung zurückzuholen, locker. Endlich.
Gefühle loszulassen ist nicht immer einfach. Lass dir notfalls dabei helfen. Oder tu es selbst. Dabei kann die Klopfakupressur helfen, zum Beispiel im Buch „Emotionale Befreiung“ von Dr. Mambrou und Dr. Pratt.
Natürlich gilt alles, was ich über DEN Ex geschrieben habe genauso für DIE Ex. Männer und Frauen schenken sich beim Festhalten und erbittert Kämpfen gegenseitig nichts.